
Bericht von Carla und Daniel
Open Water Kurs auf einer Safari…. Geht das? Ja, es geht!
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Zwar waren wir, gemeinsam mit Abdo und den Ladies im Büro gefordert, doch der Aufwand lohnte sich! Schon früh landeten wir immer wieder beim Thema Open Water Woche. In die Fury Shoals - das war klar. Aber wo begrenztes Freiwasser unterrichten? Auch hierzu hatten wir Ideen. Nun musste auch der Kapitän Maher einbezogen werden, denn nicht überall kann so eine grosse Yacht wie die M/Y Ocean Window anlegen. Aber alles kein Problem, denn gemeinsam wurden für alle Fragen, schnell Antworten und Lösungen gefunden.
Die richtige Vorbereitung war allerdings nicht nur bei uns wichtig. Auch die Gäste bzw. Kursteilnehmer sollten vorbereitet sein. Also Schwupps, in den PADI Shop in Hurghada und Bücher kaufen. Wie
kommen die nun nach Europa? Auch kein Problem! Ein ehemaliger Schüler von Daniel erklärt sich spontan bereit, die Bücher nach Zürich mitzunehmen, wo sie von Sabine in Empfang genommen und an die
Schüler verschickt wurden. So, nun waren auch vorerst die Kursteilnehmer versorgt und wir konnten mit unseren Schülern recht schnell in das Wasser. Denn darum geht es auf einer Safari. Dennoch,
etwas Theorie bzw. Videos kucken, stand noch an…
Als nun der 16. August immer näher rückte, sind wir uns sicher, einen guten Plan für die Woche zu haben. Wie der im Detail aussah, dass verraten wir an dieser Stelle nicht, denn wer eine OWD
Woche plant und vor allem auch als Tauchlehrer diese Verantwortung auf sich nimmt, soll sich seine eigenen Pläne machen ;-D.
Soviel sei aber gesagt: Unsere Rechnung haben wir ohne die HEPCA gemacht! Sie durchkreuzte unsere Pläne, indem sie in der Woche vor unserer Kurswoche in Sataya neue Bojen installiert haben. Diese
schützen nun einen riesigen Abschnitt für die Delfine. Als vernünftige Guides begrüssen wir diese Schutzzone natürlich sehr, jedoch gingen so unsere Pläne nicht auf. Aber was solls, auf Safari
muss man umdenken können und das taten wir. So oder so, die ersten Begegnung Unterwasser sollten nicht an Sataya stattfinden und nachdem auch das letzte Video geschaut war und alle Fragen
beantwortet waren, machten wir uns auf den Weg an den ersten Spot.
Das absolute Highlight für unsere Schüler: Noch bevor sie das erste Mal den Kopf unter Wasser gesteckt hatten, zeigte sich schon das Dugong. Besser kann es nicht starten! Pflichtbewusst wie wir
sind, hielt uns das Dugong aber nicht von unseren Übungen ab. Um sicher zu gehen, dass sich die Schüler nicht ablenken liessen, sorgten wir für einen kleinen Sandsturm am Boden um die Sicht zu
verschlechtern. Nun hatten wir ihre Aufmerksamkeit und los ging es: Maske ausblasen, Atemregler wiedererlangen und den Buddy mit Luft versorgen. Das grossartige an diesem Spot ist, dass man die
Übungen machen kann (man kann im Wasser stehen, was für die ersten Übungen notwendig ist) und von dort aus, direkt tauchen gehen. So hatten alle 6 Schüler bereits 4 Stunden unter Wasser
verbracht, bevor wir in Richtung Fury Shoals und Freiwasser aufbrachen.
Für die meisten der Schüler war die erste Fahrt in der Nacht natürlich gewöhnungsbedürftig. Das frühe wecken um 6 Uhr und einem Briefing zuhören, ist nicht das, was man sich in den Ferien
vorstellt. Es kommen jedoch vorerst keine neuen Übungen dazu und im ersten Freiwasser-Tauchgang, ist vor Allem geniessen angesagt. Für uns war es natürlich spannend, wie die Schüler im Freiwasser
reagierten. Durch das ausgedehnte Training am Vortag, schwammen unsere sechs Schüler schon fast wie die Fische! OK, Zeit für einen kleinen Test und raus zum Drop-Off. Dort kann man perfekt über
dem Korallengarten schweben und einen Blick in die Tiefe wagen. Auch damit konnten wir keinen unserer Schüler aus der Reserve locken. Umso mehr genossen die Neulinge den ersten Tauchgang mit
toller Sicht, schönen Korallen und viel Fisch.
Nun hatten sich unsere 6 Schüler wahrlich eine kleine Pause und ein *Leckerli* verdient. Es war an der Zeit für die Delfine in Sataya. Ein kurzes „wie-schnorchle-ich-RICHTIG-mit-Delphinen“
Briefing und schon ging es los. Für alle ein unvergessliches Erlebnis! Für unsere Schüler umso mehr, denn wann hat man schon die Möglichkeit mit 30 Delphinen zu schnorcheln, sie zu filmen und zu
beobachten?
So, genug Pause: der Kurs steht an erster Stelle! Auf dem Weg zum Taucher-Spielplatz Malahi, die Übungen für den Tauchgang briefen und los ging es. In Malahi gibt es die schönsten Korallenblöcke
zu sehen - jedoch nicht ohne Mühe: Zwischen den Blöcken muss man immer wieder die Tiefe verändern und somit konnten die Schüler zeigen, was Sie in Sachen Tarierung schon auf dem Kasten haben und
alle haben den Test glänzend bestanden.
Als nächstes kamen uns etwas die PADI Standards in die Quere: Der dritte Trainingstauchgang an einem Tag, darf nicht tiefer als 12 Meter durchgeführt werden. Das obwohl wir bei Freiwasser TG drei
angelangt waren und theoretisch auf 18 Meter hätten tauchen dürfen. So ist das - mal wieder ist man als Guide und Tauchlehrer gefordert und wir sind in Fury Shoals! Die Auswahl hier ist gross und
jedes Riff hier einzigartig schön. So war auch schnell wieder der passende Spot gefunden.
Die Begeisterung nach dem Tauchgang ist riesig. Die Schüler geniessen jetzt schon jede freie Minute unter Wasser und für uns Instruktoren werden die grossen Fortschritte jetzt richtig sichtbar,
sodass auch wir mit einem Dauergrinsen unterwegs sind.
Am nächsten Morgen gilt es dann aber in Sachen *Tiefe und kontrolliertem Notaufstieg* Ernst zu machen. Ein Problem für unsere Schüler? Wo denkt ihr hin! Die Notaufstiege könnte man für das
Schulungsvideo filmen und wer am ersten Tag noch fast das Rote Meer verschluckt hat, zieht nun die Maske mal eben auf 14 Metern aus, um sich an der Nase zu kratzen.
Wir denken uns natürlich für den letzten Freiwasser-Tauchgang was Besonderes aus: Shaab Maksour, Südplateau soll es sein. Ein Tauchgang für Gourmets und ein königlicher Abschluss für unsere
beinah Zertifizierten. Und genauso ist es dann auch: Es zeigten sich das erste Mal während dem Kurs grosse Makrelen und die Schüler konnten mit den Fahnenbarschen zusammen die Nase in die
Strömung halten. Nach dem Safety-Stop werden noch die Oberflächen-Bojen mehr oder weniger elegant nach oben befördert und es ist geschafft: Wir haben sechs neue Open Water Diver, auf einer gut
durchdachten Safari ausgebildet!
Von da an geht es im (fast) normalen Safari-Betrieb weiter. Natürlich packen unsere sechs Neu-Zertifizierten gleich die Möglichkeit beim Schopf und absolvieren jeden möglichen Tauchgang, inkl.
Nachttauchgang. Sie geniessen die neue Freiheit, ihr Tauchlehrer ist „nur“ noch ihr Guide. Die neuen Kameras werden eingeweiht und das grosse Selbstvertrauen zeigt sich, in dem Unterwasser erste
Spässe getrieben werden. Der Buddy wird ein wenig geärgert und natürlich werden die Guides nachgeahmt beim Luft-Ringe blasen, auch wenn man sich dabei verschluckt… Sei ihnen der Spass gegönnt,
denn alle 6 hatten zwar viel Spass, aber auch harte Arbeit hinter sich.
Am letzten Abend in den Fury Shoals steigt dann noch die Zertifizierungsparty auf Siyoul Island. Vor Sonnenuntergang bringen wir alle Gäste mit dem Zodiac auf die kleine Insel. Ramadan, Waleed
und Sayed, unterstützt von der ganzen Crew, zaubern ein Sea-Food Menu auf die Insel.
Bevor wir dann den „neuen Seemännern (und Frauen!)“ ihre Kärtchen aushändigen, bekommt jeder noch einen kräftigen Schluck aus der Whisky-Pulle und in alter Safari Tradition, beenden wir die Party
*spätnachts* um halb neun, damit alle am nächsten Morgen wieder fit sind, für den Early Morning Tauchgang.
Der Aufwand für uns Instruktoren war in dieser Woche sicher grösser als in einer „normalen“ Woche. Was wir aber dafür zurückbekommen haben, ist mit nichts zu bezahlen: Strahlende, zurecht auf
sich selbst stolze Neu-Taucher!
Wir alle sind hier einer Meinung: Selten haben wir so gute Frischlinge im Wasser gehabt. Es ist sicher ein Unterschied, ob man auf einer Basis am Strand, knappe 4 Tage Zeit bekommt, mit meistens
sechs Tauchgängen, oder eben auf der M/Y Ocean Window fast eine Woche, mit 14 bis 16 Tauchgängen.
Herzlichen Dank an die begleitenden Gäste: Brigitte, Katrin, Pascal, Sven, Peter und Reinhard. Sie haben die Schüler und uns grossartig unterstützt und enorm viel Verständnis gezeigt, dass der
Open Water Kurs in dieser Woche im Vordergrund stand.
Einen lieben Dank natürlich auch an die Crew der M/Y Ocean Window und den Büro Feen in der Schweiz und in Deutschland, für die organisatorische Arbeit im Hintergrund!
Liebe Grüsse aus den Fury Shoals, wir freuen uns jetzt schon auf die OWD Woche 2019!
Carla und Daniel
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